Suzhou - Venedig des Ostens
Heute geht es früh aus den Federn, denn bereits vor 8 Uhr werden wir von Stepahnie in unserem Hotel abgeholt und zu einem der Bahnhöfe von Shanghai gefahren. Der ganze Komplex ist in etwa mit den Flughafengebäuden von Dortmund vergleichbar. Mit dem Taxi fahren wir in die Tiefgarage und über Rolltreppen und langen Gängen betreten wir den Wartesaal, der mit ca. 1000 Personen schon recht gut gefüllt ist. Inzwischen haben wir uns an die anderen Dimensionen und auch die riesigen Menschenmengen gewöhnt und für uns kein Thema mehr.


Erst wenn der Zug auf dem Bahnsteig eingefahren ist und dort steht, werden die Türen geöffnet und die Menschenmenge drängt sich zu ihren reservierten Plätzen. Hier verabschiedet sich unsere Reiseleiterin und wünscht uns eine gute Fahrt bis nach Suzhou, dem "Venedig des Ostens".

Das Abenteuer beginnt: die Sitzplätze sind modern und bequem, sodass wir die 70 Km entspannt zurücklegen und auch für ein kleines Nickerchen nutzen. Wir sind angenehm von der Sauberkeit und Geräumigkeit der Abteile überrascht und würden uns solche Züge auch in Deutschland wünschen!
Am Bahnhof von Suzhou werden wir wieder von einer jungen Reiseleiterin „Nana“ und unserem Busfahren mit Namen „Gemüse“ abgeholt.

Stolz erzählt sie von den Errungenschaften ihrer Heimatstadt, die mit vergleichsweise „nur“ 5 Millionen Einwohnern als Kleinstadt zu bezeichnen sei. Wir sind erstaunt wie fehlerlos sie unsere Sprache spricht und sind nicht mehr als verwundert, als sie uns berichtet, dass sie 2 ‚Jahre an der DEHOGA (Deutsche Hochschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe) in Dortmund verbracht hat. Rombergpark, Westfalenpark, Florian, Currywurst und Sauerkraut sind für sie eine Selbstverständlichkeit und sie ist stolz, gerade Deutsch gelernt zu haben, da ihr Deutschland ganz besonders gut gefällt – ist das nicht schön?
Umgekehrt werden wir im Laufe des Tages über chinesische Sichtweisen aufgeklärt: so ist der für uns chaotische Straßenverkehr für die Chinesen „flexibel“ und dicke Bäuche von Männern werden als „Toleranzbäuche“ bezeichnet; diese Menschen haben bereits Reife und positive Erfahrungen gesammelt. Der Tag ist gerettet!

Die einzelnen Sehenswürdigkeiten (Pagode, Garten von Liu Yuan, Seidenmuseum usw.) hier aufzuzählen würde sicherlich den Rahmen dieser Berichterstattung sprengen – dafür müsste man Bücher schreiben!
Zwei Dinge möchten wir jedoch hervorheben: die Gartenbaukunst der Chinesen ist einmalig (hier wird es zukünftig vielleicht die ein oder andere Veränderungen in den heimatlichen Gärten geben - warten wir ab). Der Einklang von Erde, Wasser, Steine, Himmel und Gesang ist hier perfektioniert und wir wandern über zwei Stunden durch eine Gartenanlage, die kleiner ist als unser Sportzentrum.



Die Fahrt mit dem Boot durch das "Venedig des Ostens" ist eine haarsträubende Übertreibung und gleicht mehr einer Grachtenfahrt von 2 Km in die eine Richtung – Drehung auf der Stelle und den gleichen Weg zurück! Auch hier sind die Chinesen sehr erfindungsreich – aber als Gegenleistung wird uns der Gang über einen typischen Markt von „damals“ geboten – atemberaubend was man alles essen kann!



Die Verabschiedung von unserer Reiseleiterin und Herrn Gemüse ist kurz und wir sitzen wieder in unserem sauberen Zug nach Shanghai.
Die verabredete Abholung dort klappt leider nicht und wir stellen uns in eine Warteschlange von 200 Menschen für ein Taxi an – der Traum deutscher Taxifahrer! Nach 15 Minuten weden wir für umgerechnet 2,-- € zu unserem Hotel gefahren – immerhin 20 Km. Wir genießen die Nachtfahrt und die beleuchtete Skyline von Shanghai und Pudong!
Das letzte Abendessen in China wird von einem der vielen Nepper-Schleeper-Bauernfänger empfohlen, mit dem wir am Vorabend an unserem Bierstand ein Bier getrunken haben. Den Abend lassen wir auf unserem Zimmer ausklingen!
China war klasse! Was sich hier in den letzten Jahren verändert hat und was sich zukünftig ändern wird ist einfach gigantisch! Wir konnten einige Tage dieser Weltveränderung miterleben!