Zwischen Tempelanlagen und Hahnenkampf - ein Tag der Gegensätze
Schon auf dem Weg zur Frühstücksterrasse beschlägt die Brille. So hoch sind schon am Morgen die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit - unglaublich.
Auch heute werden wir bereits früh von unserem balinesischen Reiseführer abgeholt und wieder beginnt eine anstrengende Autofahrt zu den Sehenswürdigkeiten des Landes.

Das erste Ziel unserer Tagestour erreichen wir nach knapp einer Stunde Autofahrt und wir sind vor den Massentouristen am Meerestempel "Tanah Lot" angekommen. Wir können nur schwerlich nachvollziehen, welche Bedeutung diese Tempelanlage im Meer für die Hindus darstellt. Bei Flut ist diese Anlage zu Fuß nicht zu erreichen und wir können nur vom Festland einen Blick auf die Kultbauten auf der Insel werfen. Über zwei Stunden schlendern wir an den steilen Klippen des Ufers entlang und freuen uns über die Brise, die vom Meer eine kleine Abkühlung bringt.


Auf der Fahrt zu den Reisterrassen stehen am Wegesrand viele Motorräder und Fahrzeuge. Natürlich wollen wir wissen was hier passiert und steigen aus unserem Mini-Van aus.
Es ist Vollmond und aus diesem Grunde wird hier ein ritueller Hahnenkampf vorbereitet. Überwiegend Männer gestikulieren, schreien und setzen ihr Wettgeld auf ihren Favoriten. Die Kampfhähne werden gegeneinander aufgehetzt und die Meute gröhlt vor Vergnügen. Jetzt werden wir Zeugen eines Schauspiels, das man im deutschen Fernsehen nicht zeigen würde. Zwei Kampfhähne mit messerscharfen Sporen an den Krallen gehen auf einander los und springen sich an. Nach weniger als einer Minute hat sich der Favorit durchgesetzt und seinem Konkurrenten mit einem Schlag die Hauptschlagader am Hals durchgetrennt. Dieser verblutet zuckend im Sand und wird nicht mehr beachtet - der Kampf ist entschieden.


Wie können die sonst so friedvollen Balinesen Spaß an einem solch grausamen Spektakel haben? Auch das wird für uns immer eine Rätsel bleiben.
Die Weiterfahrt zu den Reisterrassen ist eine Fahrt durch den Regenwald von Bali. Tiefe Schluchten und enge Serpentinen führen uns in die Bergwelt von Bali und den dortigen Reisterrassen. Reisanbau ist absolute Handarbeit und das bei diesen Temperaturen und in diesem Gelände. Wir haben große Hochachtung vor dieser menschlichen Leistung - aber was macht man nicht alles um satt zu werden.
Ohne Fleiß - kein Leis!


Das Mittagessen besteht heute aus zwei Flaschen "Bintang", dem heimischen Bier auf Bali. Wir müssen unbedingt den Flüssigkeitsverlust ausgleichen.
Am Nachmittag erreichen wir den See "Lake Beratan" und seinen Tempelbauten "Pura Ulun Danu". Auch hier sind eine Vielzahl von gläubigen Hindus versammelt, die in bunten Gewändern und genau festgelegten Ritualen ihre Opfergaben darbringen. Dass diese nach dem Gebet wieder mit nach Hause genommen werden und gegessen werden verwundert uns schon ein wenig. Aber wir versuchen auch dies nicht ernsthaft zu verstehen.


Auf der Rückreise werden wir in einem Dorf Zeugen einer atemberaubenden Vorführung. Ein Elefant balanciert über einen Baumstamm und unter tosendem Beifall aller Zuschauer erreicht er tatsächlich das andere Ende. Soetwas haben wir selbst im Fernsehen noch nicht gesehen!

Am Abend werden wir vom Fahrer des Restaurants Mai-Mai am Hotel abgeholt.
Wir genießen eine balinesische Tanzvorführung bei einem ausgezeichneten Essen.
Für insgesamt 48 Euro erhalten wir alle eine Vorspeise, Hauptspeise und natürlich e t w a s Bier.


Satt und zufrieden lassen wir uns vom Fahrer des Restaurants zum Hotel bringen.
Für Morgen gönnen wir uns eine Auszeit und wir wollen einen Ruhetag einlegen, den wir uns alle verdient haben.